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Erneuerbare Energien


Insbesondere PV-Freiflächenanlagen und Windenergieanlagen spielen eine Schlüsselrolle für den Klimaschutz in Norddeutschland und im Kreis Pinneberg. Die Region verfügt aufgrund ihrer offenen Landschaften und günstigen Windverhältnisse über ideale Bedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien. Während Windenergieanlagen einen erheblichen Beitrag zur Stromerzeugung leisten und Norddeutschland zu einem Vorreiter der Energiewende machen, ergänzen PV-Freiflächenanlagen das Energiesystem, indem sie saubere Energie aus Sonnenstrahlung bereitstellen. Im Kreis Pinneberg, mit seiner Nähe zu urbanen Zentren, können solche Projekte nicht nur CO2-Emissionen reduzieren, sondern auch die regionale Wertschöpfung stärken. Durch den Ausbau dieser Technologien wird eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung möglich, die einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leistet.

In der Fläche – zu Luft und Land



(Quelle: SH-Netz AG)

Im Kreis Pinneberg ist die Produktion von sauberem Strom aus Sonne und Wind in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Ende 2023 waren im Kreis rund 3.000 Anlagen mit insgesamt 85 MW Leistung ans Netz angeschlossen – darunter 31 MW PV-Anlagen, 31 MW Windkraft und 5 MW Stromspeicher. Letzteres stellt eine Verdreifachung der Anlagenleistung gegenüber dem Vorjahr und ein fünfzehnfacher Zuwachs seit 2019 dar. Damit leistet der Kreis Pinneberg einen Beitrag zu den ambitionierten Ausbauzielen des Landes Schleswig-Holstein und schaffte es so im vergangenen Jahr – Oktober 2024 bis Juli 2025 – im Durchschnitt 38% seines Stromverbrauchs durch Eigenversorgung durch Erneuerbare Energien zu decken. Aufgrund variierender Sonneneinstrahlung und Windstärke schwankte der Grad der Selbstversorgung an ausgewählten Tagen zwischen 5 und 92%. Bis 2030 soll sich die Erzeugung aus Erneuerbarer Energie in Schleswig-Holstein im Vergleich zu 2023 noch einmal mehr als zu verdoppeln. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass es im Kreis aufgrund seiner Siedlungsstruktur nur im begrenztem Rahmen Flächen für den weiteren Ausbau gibt. Daher spielt besonders der Ausbau von Photovoltaik auf Hausdächern, Parkplätzen und privaten Anlagen eine wichtige Rolle bei der Energiewende im Kreis Pinneberg.


Am Haus

PV-Balkonkraftwerke sind eine innovative und einfache Möglichkeit, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Diese kleinen Photovoltaikanlagen, die auf Balkonen oder an Fassaden installiert werden können, ermöglichen es Mieter*innen und Eigentümer*innen, ihren eigenen Solarstrom zu erzeugen und direkt im Haushalt zu nutzen. PV-Balkonkraftwerke sind relativ kostengünstig und leicht zu installieren und somit auch für Personen zugänglich, die keinen Platz für größere Solaranlagen haben. Ein verschattungsfrei aufgestelltes Modul mit etwa 380 Watt Leistung kann jährlich rund 280 Kilowattstunden Strom erzeugen. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh entspricht dies rechnerisch einer jährlichen Ersparnis von etwa 84 Euro.


Im Kreis Pinneberg erfreuen sich Balkonkraftwerke zunehmender Beliebtheit. In den vergangenen Jahren ist die Anzahl der PV-Balkonanlagen rasant angestiegen, sodass Ende 2024 bereits knapp 8700 Solarmodule mit einer Bruttoleistung von ca. 3.300 kW in Betrieb waren. Dies entspricht der Leistung einer modernen, großen Windkraftanlage und können – je nach Ausrichtung und Sonnenstunden – jährlich ca. 3 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht einer Einsparung von rund 1.200 Tonnen CO2 pro Jahr, wenn man von konventionell erzeugtem Strom aus fossilen Brennstoffen ausgeht (ca. 400g CO2 pro kWh).

 

 

(Quelle: Markstammdatenregister)

 


Auf dem Dach

Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Wohn- und Gewerbegebäuden ermöglichen es, Strom direkt vor Ort zu erzeugen, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und Energiekosten langfristig zu senken. Gerade Gewerbedächer bieten durch ihre oft große Fläche ein hohes Potenzial für die Solarstromproduktion. Mit der Verabschiedung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes, kurz EWKG, hat das Land Schleswig-Holstein zudem Anfang des Jahres 2025 die Besitzer von Parkplätzen mit mehr als 70 Stellplätzen gesetzlich dazu verpflichtet diese im Rahmen von durchzuführenden Bauarbeiten ebenfalls mit PV zu überdachen. Dies bringt zahlreiche Vorteile mit sich, da hierdurch versiegelte Flächen quasi doppelt genutzt werden und abgestellte Autos sich insbesondere im Sommer nicht so stark erhitzen wie ohne Beschattung.


Der Kreis Pinneberg verfügt über ein enormes Potenzial zur Stromerzeugung aus Dachflächen-PV. Seit 2023 hat sich die installierte Leistung bei Dachflächen-PV im Kreis Pinneberg um 43.000 Kilowattpeak erhöht. Allein dieser Zubau der letzten 2 Jahre kann rechnerisch den Verbrauch von etwa 12.000 Haushalten decken. Und dennoch nutzen wir bisher nur etwa 2,3 % der grundsätzlich geeigneten Dachflächen im Kreis Pinneberg.

Um dieses Potenzial besser auszuschöpfen, stellt der Kreis Pinneberg ein Solarpotenzialkataster zur Verfügung. Dieses Online-Tool ermöglicht es Bürgerinnen und Bürgern, die Eignung ihrer Dachflächen für Photovoltaik, Solarthermie oder Dachbegrünung zu prüfen. Dabei werden Faktoren wie Dachneigung, Ausrichtung und mögliche Verschattungen berücksichtigt. Zudem bietet das Kataster eine erste Einschätzung zur Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage.

 

(Quelle: Solarpotenzialkataster Kreis Pinneberg & Markstammdatenregister)


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