Zahlen und Fakten

Eine vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebene und vom Institut für Atmosphäre und Umwelt der Universität Frankfurt/Main durchgeführte Untersuchung über beobachtete Klimaänderungen in Deutschland hat ergeben, dass der Klimawandel bereits begonnen hat.

So zeigt die Analyse des Niederschlages, dass in dem Zeitraum 1901 bis 2000 die Wahrscheinlichkeit für relativ trockene Monate abgenommen, die für extreme Starkniederschläge zugenommen hat. Im Winter zeigte sich ein starker Trend zu höheren, im Sommer dagegen zu verringerten Niederschlagssummen. Entsprechend haben Tage mit hohen Niederschlagssummen im Sommer verbreitet ab-, in den anderen Jahreszeiten (vor allem im Winter und in Westdeutschland) jedoch zugenommen.

Doch mehr Niederschläge im Winter haben nicht unbedingt auch mehr Schnee bedeutet. Seit den 1950er Jahren nahm die Schneedeckendauer in Süddeutschland um 30-40% im Flachland und um 10-20% in Mittelgebirgslagen bis 800m ab. Lediglich über 800m gibt es bisher keinen Negativtrend, stellenweise wurde sogar ein Anstieg verzeichnet.

Bei den Temperaturen zeigte sich, dass besonders kalte Monate und Tage seltener geworden sind und sehr warme zugenommen haben. Auch saisonal lässt sich für Winter, Frühjahr und Sommer ein Trend zum Wärmeren und abnehmende Wahrscheinlichkeit für zu kühle Jahreszeiten ableiten.

Auch andere wissenschaftliche Studien belegen, dass sich unser Klima in den letzten zwei Jahrhunderten wesentlich verändert hat:

  • Die mittlere globale Temperatur ist seit 1861 um 0,7°C, in Europa sogar um 0,95°C angestiegen.Dies ist die stärkste Temperaturerhöhung während der letzten 1000 Jahre auf der nördlichen Erdhalbkugel. Die Jahre des Zeitraumes 1995 bis 2004 zählen mit Ausnahme des Jahres 1996 zu den bisher 10 wärmsten Jahren.
  • Zunahme von Extremereignissen, mit jahreszeitlichen und regionalen Unterschieden.
  • Der Meeresspiegel erhöhte sich um 10-20 cm.
  • Die Schneebedeckung der Nordhalbkugel sank seit 1960 um 10%, Seen und Flüsse waren 14 Tage weniger mit Schnee und Eis bedeckt.
  • Auf der Nordhalbkugel fand eine Umverteilung der Niederschläge statt: Die subtropischen Gebiete wurden trockener, die übrigen feuchter.
     

Auch der aktuelle Bericht des UN-Ausschuss zur Untersuchung von Klimaveränderungen bestätigt es: Der Klimawandel ist bereits in vollem Gange und seine Ursache ist der von den Menschen verursachte Treibhauseffekt. Nur ein grundlegendes und schnelles weltweites Umsteuern kann die schlimmsten Folgen des Klimawandles noch in Grenzen halten. Näheres zum IPCC Bericht erfahren Sie beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

Der Klimanavigator - ein Wegweiser zum Klimawissen

Seit Juli 2011 haben sich mehr als 60 Einrichtungen der deutschen Klimaforschung zusammengeschlossen, um den „Klimanavigator“ als nationales Internetportal für Klimainformationen zu betreiben. Ziel des Klimanavigators ist, einen Überblick über die klimarelevante Forschung sowie über Klimawandel und Klimaanpassungsinitiativen auf einem allgemeinverständlichen Niveau und auf dem international aktuellen Forschungsstand zu vermitteln.

Die Inhalte des Internetportals richten sich in erster Linie an Akteure aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, die mit den Fragen bezüglich des Klimawandels konfrontiert werden. Weitere Zielgruppen sind Medien und Bildungseinrichtungen, die beim Klimanavigator abgestimmte Hintergrundinformationen zu den Themen Klima und Klimawandel erhalten. Der inhaltliche Kern des Klimanavigators findet sich unter dem Stichwort „Klimawissen“. Dort befinden sich Dossiers zu interdisziplinären Schwerpunktthemen, die gemeinsam von Wissenschaftlern erstellt und extern begutachtet werden.